In meinem Wahlkreis wohnen rund 16.950 Kinder mit ihren Familien. Sie alle haben die beste Bildung und Betreuung verdient. Sie haben ein Nordrhein-Westfalen verdient in dem Eltern die Kita für ihre Kinder nicht nach Verfügbarkeit aussuchen, sondern weil sie der Einrichtung vertrauen. Und sie haben verdient, dass die Kinderbetreuung kostenlos ist. Knapp 4.000 Kinder gehen in die Grundschule. Sie verlassen sich darauf, dass das Land alles tut, um ihnen einen guten OGS-Platz anbieten zu können und sie sollen in der Schule ein gesundes und kostenloses Mittagessen erhalten. Die rund 6.000 Kinder und Jugendliche in den weiterführenden Schulen müssen sich darauf verlassen können, dass in der Schule die motiviertesten Lehrerinnen und Lehrer auf sie warten und sie fit machen für die (Arbeits-)welt der Zukunft. Das gilt auch für die Schülerinnen und Schüler auf den Berufsschulen unserer Stadt.
Doch in der Realität tut das Land leider nicht genug, um allen Kindern die beste Bildung zu ermöglichen. Nicht nur während der Pandemie, bekommt die Bildungspolitik nicht die Bedeutung, die sie verdient. Mir scheint, die Bildungspolitik muss vom Kopf auf die Füße gestellt werden. Folgendes ist mir dabei besonders wichtig:
Beste Bildung von Anfang an
Beste Bildung fängt in der Kita an. Ich möchte mich für mehr Plätze, Respekt und Entlastung für die Erzieherinnen und Erzieher und personelle Unterstützung einsetzen. Und weil Bildung nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen darf, ist mir besonders wichtig, dass Eltern für einen Kita-Platz nichts bezahlen müssen.
Ungleiches ungleich behandeln
Ob Kinder eine faire Chance im Leben haben, entscheidet sich oft mit der Postleitzahl. Damit sich das ändert und auch Kinder in schwierigen Stadtteilen eine Aufstiegsperspektive haben, müssen Stadtteile mit besonderem Bedarf auch besonders unterstützt werden, zum Beispiel indem Schulen in besonders herausfordernden sozioökonomischen Lagen mit zusätzlichen Mitteln ausgestattet werden.
Schule, die sich nach 2022 anfühlt
Die Digitalisierung in der Schule ist nicht abgeschlossen, nur weil die Landesregierung den Kommunen tonnenweise iPads vor die Rathäuser gekippt hat. Wir brauchen Geld für eine bessere Infrastruktur und Ausstattung. Diese digitale Infrastruktur muss von IT-Expertinnen und Experten verwaltet und gepflegt werden. Das entlastet die Lehrkräfte, die sich darauf konzentrieren können, Kindern beizubringen, wie sie digitale Medien reflektiert, kreativ und verantwortungsvoll nutzen.
Und weil es einfach nicht nachvollziehbar ist, dass Lehrerinnen und Lehrer an Grund-, Haupt- oder Realschulen weniger verdienen als ihre Kolleginnen und Kollegen am Gymnasium, müssen wir die Einstiegsgehälter anpassen.
Ganztagsplätze, Ganztagsplätze, Ganztagsplätze, Ganztagsplätze
Wir können nicht bis zum Rechtsanspruch auf einen Offenen Ganztagsplatz ab 2026 warten. Stattdessen brauchen wir jetzt ein Ganztagsgesetz für mehr Qualität, Personal, Räume, pädagogische Angebote, sowie für ein festes Mittagsessen. Landesweit werden wir ca. 200.000 Plätze zur Verfügung stellen. Für Bochum macht das etwa 4.000 neue Ganztagsplätze.