Wir in Bochum können Wandel. Immer wieder hat die Stadt sich neu erfunden. Um zukunftsfähig zu sein, brauchen wir einen starken Wirtschaftsstandort. Heute gibt es in Bochum keine Zeche mehr, auch Opel und Nokia sind nicht mehr da. Stattdessen gibt es in Bochum heute über 15.000 Unternehmen, mehr als 130.000 Beschäftigte genauso wie ungefähr 60.000 Studierende an neun Hochschulen.
Wir in Bochum wissen, Wandel ist ein kontinuierlicher Prozess. Die Digitalisierung oder die Klima- und Energiewende sind Herausforderungen, aber auch Chancen, die uns über die kommenden Jahre beschäftigen werden. In Deutschland haben wir uns vorgenommen, bis 2045 klimaneutral zu werden, in der Europäischen Union bis 2050.
Industrie klimaneutral machen
Für den Wirtschafts- und Industriestandort Nordrhein-Westfalen bedeutet das auch die Umstellung von teilweise emissionsintensiven Produktionsprozessen auf klimaneutrale Verfahren. Gerade für die energieintensiven Branchen wie die Stahlindustrie ist das ein Kraftakt, den sie kaum alleine schaffen kann. Deshalb plant die NRWSPD, die Umstellung auf klimaneutrale Produktionsverfahren mit einem Transformationsfonds in Höhe von 30 Milliarden Euro zu fördern. Dies betrifft alle Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette. Ohne diese Unterstützung riskieren wir, dass emissionsintensive Unternehmen entweder nicht international wettbewerbsfähig sind oder aber abwandern und in der Konsequenz auch die Arbeitsplätze wegfallen. Das wollen wir verhindern.
Wichtig ist mir, dass wir die Transformation unserer Industrie nicht nur „notgedrungen“ tun, sondern als Chance begreifen. Wenn es uns gelingt grünen Stahl zu produzieren, ist das ein immenser Wettbewerbsvorteil.
Fachkräfte fördern
Dazu benötigen wir aber auch Fachkräfte, an denen es heute bereits mangelt. Dem entgegenzusteuern beginnt bereits in der Familien- und Bildungspolitik. Denn die Fachkräfte von morgen sitzen heute schon im Sandkasten oder suchen einen OGS-Platz. Aber das Maßnahmenpaket ist noch größer. Es betrifft die Modernisierung der Berufsschulen ebenso wie die Förderung von Handwerksausbildung oder die Unterstützung von dualer Ausbildung.
Ansiedlungen ermöglichen
Der kontinuierliche Wandel muss aber auch in anderen Bereichen mehr als bislang durch das Land unterstützt werden. Wir müssen dafür sorgen, dass ganz konkret Flächen zur Verfügung stehen, damit sich neue Unternehmen hier ansiedeln können. Das betrifft beispielsweise die Fläche an der Prinz-Regent-Straße, auf der das ehemalige RWE-Kraftwerk steht. Der Boden hier ist stark belastet und die Stadt stößt bei der Aufbereitung finanziell an ihre Grenzen. Ich setze mich dafür ein, dass das Land zukünftig verstärkt dabei unterstützt, solchen Flächen nutzbar zu machen. Denn nur mit nutzbaren Flächen können wir zukunftsfähige Unternehmen ansiedeln, die Arbeitsplätze schaffen.